Wie steht’s um die Sammlung Gurlitt

Wie steht’s um die Sammlung Gurlitt

Vor einigen Jahren kam es  per Zufall zur Entdeckung einer  riesigen Kunstsammlung, die sich in den Händen des
bereits verstorbenen Cornelius Gurlitt befand, die er selber von seinem Vater, Hildebrand Gurlitt, geerbt hatte
und zu einem Teil  aus Nazi – Raubkunst bestehen soll/ besteht.

Ohne auf die näheren Umstände zu der Entdeckung, Bearbeitung und Verhalten in der – österreichsich ausgedrückt – causa Gurlitt – 
einzugehen, da ist ja bereits genug darüber geschrieben worden, bin ich durch Zufall darauf gestoßen, dass es ja in Bonn eine
Ausstellung der Kunstwerke gibt.

“Bestandsaufnahme Gurlitt. Der NS-Kunstraub und die Folgen. Bundeskunsthalle Bonn, 3. November 2017 bis 11. März 2018″

Hier ein Ausschnitt zu dem Artikel im Spiegel – online  Fragestellung durch Cornelia Padtberg und Interviewpartner Kurator  Rein Wolfs

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/gurlitt-ausstellung-in-bonn-raubkunst-fuer-hitler-a-1175629.html

Herr Wolfs führte aus  ( alles aus dem Interview -)
– es seien Bilder mit heikler Herkunft.  Einige davon stünden in Verdacht, Raubkunst zu sein.
Bei (mindestens ) zwei Bildern stehe das bereits fest. Zum einen – die Zeichnung von Adolph von Menzel, die an die Nachfahren
zurückgegeben wurde, hier aus Wikipedia Bilder von Menzel  und Daten zu ihm, weil nicht jeder kennt ja im Detail 
alle Künstler beim Namen  :



Ausschnitt aus Bundesregierung.de vom Februar 

sowie das Frauenportrait von Thomas Couture – so Wolfs.

In Bern sind Werke der “entarteten Kunst” zu sehen, die, nach ihrem Verbringen in die Schweiz, teilweise direkt
in der dortigen Sammlung bleiben können.
Aus dem Wochenblatt.de – vom  20.02. 17 –
Das Oberlandesgericht München hatte Dezember 2016 abschließend entschieden, dass das Erbe dem Kunstmuseum Bern –  
Stiftung Kunstmuseum,  als testamentarische Erbin Cornelius Gurlitts, zusteht.

Alle Bilder stammen aus der privaten Sammlung der
Familie Gurlitt, die größtenteils während der NS -Zeit zusammengetragen wurde.
Das Frauenportrait von Thomas Couture wurde vor kurzem erst als Raubkunst deklariert.
Bei den Verdachtsfällen wird zu jedem Werk eine Herkunftsangabe mitsamt aller Lücken,
also auch den entscheidenden Momenten in ihrer Geschichte, dargestellt. Wolfs erhofft sich von der
Ausstellung auch weitere Hinweise zur Herkunft.

Es sollen auch Leihgaben dabei sein, die das System Gurlitt und des NS -Kunstraubs klarer umreißen.
Es geht dabei auch um NS Kulturpolitik inklusive der Darstellung des  “Sonderauftrag Linz” einer Organisation
die Hitler direkt unterstellt gewesen sein soll. Für ein “Führermuseum” sollten an der Donau Kunstwerke
zusammengetragen werden.  Hildebrand Gurlitt soll wohl der Hauptkunsthändler des “Sonderauftrags” gewesen sein. 

Auf Frage zu weiteren Details führte Herr Wolfs aus, dass die Kunst gewaltsam geraubt wurde, 
Preise verfielen,  weil nur bis zu einem Wert von 1000 Mark verkauft werden durfte. Viele die aber das NS – Regime verlassen wollten,
waren aber auf den Verkauf der Bilder angewiesen.  Erkenntnisse dazu gibt es anscheinend aus den  Geschäftsbüchern Gurlitts. 
Hinter jedem Bild steht ein menschliches Schicksal. Genau das macht die Ausstellung deutlich, die versucht,
sowohl kunsthistorisch als auch historisch darzustellen, wie das  Ablief im Kontext von Moral und Ethik.  

Die Ausstellung zeigt auch die Entwicklung des Kunsthändlers Gurlitt, als Museumsdirektor in Zwickau und
als Leiter des Kunstvereins Hamburg.
Er ist ein Verfechter der Moderne und in Opposition zu den Nationalsozialisten gewesen, so Wolfs.
Er wollte die NS- Flagge nicht hissen, wude gekündigt, machte dann lukrative Geschäfte mit der Kunst und
verstrickte sich im NS – System. Verstrickungen ….
Die Sammlung wurde von den Aliierten zunächst beschlagnahmt, dann aber wieder zurückgegeben, Gurlitt wurde rehabilitiert,
( Einsatz für die Avantgarde als Systemgegner in den Zwanzigerjahren und zu einem Viertel jüdische Herkunft)
er war ab 1948 Direktor des Düsseldorfer Kunstvereins.

Auf Frage, warum Hitler unbedingt ein Museum wollte  – wird deutlich – es war sein Ego –  als abgelehnter Künstler der Wiener Kunstschule
und im direkten Vergleich mit den italienischen Museen, die ihm von Mussolini gezeigt wurden, wollte Hitler auch etwas
vorzuzeigen haben.  
Rund hundert Fotoalben mit den besten Kunstwerken des Kontinents ließ sich Hitler anfertigen, weil er die besten Stücke für
“sein Museum” persönlich auswählen wollte.
Zwei der Alben sind wohl in den USA aufgetaucht.  Die Alben sind auch in Bonn zu sehen.

Die Herkunftsforschung ist nicht abgeschlossen, viele Akten, so Wolfs,  sind nicht mehr vorhanden,
einige sind bewusst weggeschafft worden.
Es gibt viele Geschäftsbücher von Hildebrand Gurlitt, aber sie sind lückenhaft und enthalten möglicherweise
auch Fälschungen. 

Es gibt dort also noch sehr viel zu tun, habe ich mir gedacht. Aber das kommt davon, wenn man nur wenige Artikel gelesen hat und 
das so locker dann schreibt.

Zur Vervollständigung ist hier noch auf einen Artikel verwiesen, der bereits 2015  in Österreich erschien 

Keinezeitung.at

und ein weiterer Artikel aus der Zeit.de  der den ganzen Ablauf um die “Causa Gurlitt” nicht ganz so -schön –  sieht.
Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die “Taskforce” noch aktiv ist -entsteht doch der Eindruck, dass durch die Ausstellung weiter
recherchiert werden soll.  Das scheint aber gar nicht zu stimmen, wenn man den Artikel der  Zeit vom November 2017 liest und die Vorstellung
des Buches.

http://www.zeit.de/2017/45/cornelius-gurlitt-raubkunst-maurice-philip-remy/seite-2

Das sind dennoch  sicherlich ganz interessante Ausstellungen die besucht werden wollen und das Jahr hat ja grade erst angefangen. 

Und zu diesem Bericht,finde ich, passt tatsächlich auch dieses Musikvideo von Conelius Gurlitt

V e r l u s t  – traurig und schwermütig 




 

 

 

 

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